Des Dichters Kurve ist auf hoch
gestellt.
Bei solchem Plan muss alles ihm gelingen.
Und wollt’ er selbst um eine Kön’gin frei’n,
Sie sollt’ ihm Gegenliebe bringen.
Der Dreispitzkugelreiter ist in Schwung,
Der Komplimente heute viele fallen.
Er fühlt sich wieder doppelt jung
Und sieht sich Mittelpunkt von allen.
Obwohl die Hände schwarz geworden
- die Kugel leider färbte ab -
Und heft’ges Schweissabwischen mit der Hand
Münchhausen umgestaltet hat zum Mohren,
Will Glück auf Glück sich ihm nur zugesellen,
Ihn auf Fortunas Wagen stellen.
So finden seiner Lippen Lüste
Manch zarten Mund bereit zum Schmusen.
Er drängt die Brust gar keck an Brüste
der allerschönsten Faschingsmusen.
Doch unsere Brust ist wieder flach
geworden,
Und haben abgelegt die Busenorden.
So spähen wir aus uns’ren Ecken her,
Erschauen ihn im Wogenmeer.
Wir sind ihm gar sehr zugetan.
Bahnt sich ihm bald ein Ahnen an.
dass sieht er in dem Hexensabbatswogen, so leicht wie eine schöne Fee, ein Mädchen stolz im grossen Bogen um die Veitstanzenden herum dem Ausgang hin zustreben. Der Dichter fühlt sich mächtig angezogen. Sein Blick folgt ihr mit ihren dunklen Haaren, dem hehren Gang, der schön vollendeten Gestalt. Er fühlt es wohl, doch weiss nicht wie, sich hingezogen mit Gewalt. Nun sieht er gar, wie sie den Mantel sich von der Gard’robenfrau lässt geben.
Molar: Nun aber ist es höchste Zeit, dass ich nicht länger noch verweile.
Fass festen Mut! Kein Zögern!
Eile!
Was ist’s, gar
wunderherrlich anzuseh’nde Maid?
Sie wollen schon nach Hause gehn,
Jetzt bei noch allzu früher Stunde,
Und gar der Schönheit ersten Preis
Im dicken Federbett verstecken,
Wo es allein dem Dichter ziemt,
Jung Aphroditen zu entdecken?
Darf ich, der Reimen ist ergeben,
Sie in den Tanz der Dichtung
heben?
Zauberin: Mir ist doch so, mein
werter Herr,
Als kenn’ ich Sie gar lange schon.
Sind Sie nicht Mono? ... Aber nein,
Mir fällt nur grad’ Abstruses ein.
Ich weiss auch nicht, mir ist so eigen,
Soll ich mich ihm
erkenntlich zeigen?
Wie kommt’s, dass ich in Versen nun auch spreche?
Ist’s seine Gegenwart, die mich,Die Zaub’rin selbst verzaubert?
Ich wollte g’rade fort von hier,
Der lüst’gen Teufelsnacht entflieh’n,
dassallzu dreist das Bocksgespringe
Mich in den Strudel wollte zieh’n.
Molar: Vertrauen Sie sich mir
nur an.
Münchhausen wird Sie wohl beschützen.
Und wenn der Tanz zu hitzig ist,
Wird er mit Ihr
- auf meiner Kugel schier -
Durch Lüfte flitzen.
Zauberin: Gut! Nur auf Sein
Wort hin will ich’s wagen,
“Mein Geleit” Münchhausen “anzutragen”.
Mir ist auch so, ich weiss nicht wie,
Als ob von unsichtbarer Hand
Ich zu ihm hin
Und er zu mir gesandt.
Und wir in geist’ger Loge, hoch erhaben,
Ergötzen uns der Dichtergaben.
Die beiden
Auserwählten tanzen, drehen sich und schwelgen zum Takt der
Klänge kunterbunt. Sie Drücken bald auch Wang an Wange und finden endlich Mund zu Mund. Der erste Schritt, er wäre wohl vollbracht. Ein seelgebunden’ Paar hat sich gefunden. Doch was sich leichthin füget in verhexter Nacht, Ist oft bei Sonnenschein - wie Nebel gar - verschwunden.