Der aus Thüringen stammende Dichter Molar (1907-1964) hat unter diesem Pseudonym wirklich gelebt und gedichtet. Dieser Roman unternimmt es, in freischöpferischer Nachgestaltung das gesamte „Heldenjahr“ (1949) dieses Lyrikers nachzuerzählen. Molar lebte zu jener Zeit mit seiner Familie in Meersburg am Bodensee in einer Flüchtlingsbaracke. Von hier aus durchreiste er ganz WestDeutschland, um in Restaurants und Zügen seine Lyrik direkt an seine Leser heranzutragen.Wiewohl Molar im Mittelpunkt dieses Romans steht, ist er doch nur eine von mehreren Personen, deren Schicksal in Gegenwart (1949) und Vergangenheit erzählt werden soll. Jene Meersburger Flüchtlinge sind alle von ihrer Vergangenheit gezeichnet. Indem diese aufgedeckt wird, um ihr gegenwärtiges Denken und Handeln verständlich zu machen, wird zugleich die Geschichte des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkrieges wie auch die der Nachkriegszeit aufgezeigt. Aus einer erweiterten Familien- und Notgemeinschaftsgeschichte gestaltet sich somit ein Einblick in die Geschichte des deutschen Volkes.